Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

Porphyrine

Porphyrine sind Zwischenprodukte der Häm-Bildung (das Häm ist der eisenhaltige Farbstoffanteil im roten Blutfarbstoff Hämoglobin). Störungen der Häm-Bildung (Porphyrien) verursachen eine Anreicherung von Porphyrinen und ihrer Vorstufen Delta-Aminolävulinsäure (DALS) und Porphobilinogen (PBG) mit nachfolgender Ausscheidung im Urin.

Normalbereich (24-Stunden-Sammelurin) 

  • Delta-Aminolävulinsäure: < 6,5 mg/24 Std. (< 50 µmol/24 Std.)
  • Porphobilinogen: < 1,7 mg/24 Std. (< 7,5 µmol/24 Std.)
  • Gesamtporphyrine: < 100 µg/24 Std. (< 7120 nmol/24 Std.)

Indikation

  • Verdacht auf Porphyrie
  • Klärung eines dunkel gefärbten Urins
  • Verdacht auf Bleivergiftung

Ursachen erhöhter Werte

  • Porphyrie
  • Vergiftungen mit Alkohol, Medikamenten, Blei, anderen Schwermetallen oder Chemikalien
  • Leberschädigung
  • Verschiedene Blutkrankheiten

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