Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

Kupfer (Cu2+)

Das Spurenelement Kupfer ist enthalten in mehreren Eiweißen v.a. mit Funktionen in Bindegewebe, Blut und zentralem Nervensystem. Im Blut findet sich nur ein geringer Teil des Körperkupfers, wobei 90 % des Kupfers im Blut an Coeruloplasmin gebunden sind.

Normalbereich

  • Blut: Frauen 74–122 µg/dl (11,6–19,2 µmol/l), Männer 79–131 µg/dl (12,4–20,6 µmol/l)
  • 24-Stunden-Sammelurin: 10–60 µg/24 Std. (0,16–0,94 µmol/24 Std.)

Indikation

  • Verdacht auf Morbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit)
  • Verdacht auf Kupfermangel

Ursachen erhöhter Werte

  • Blut: Entzündungen (Akute-Phase-Protein), Tumoren, Lebererkrankungen, Schwangerschaft, Pilleneinnahme
  • Urin: Morbus Wilson

Ursachen erniedrigter Werte (Blut)

  • Morbus Wilson
  • Eiweißverluste über die Niere
  • Ernährungsbedingter Kupfermangel (abgesehen von länger dauernder künstlicher Ernährung sehr selten)
  • Selbstmedikation mit Zink über Monate mit mehr als 50 mg täglich

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