Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

Kalium

Kalium (Mengenelement) ist eines der wichtigsten Mengenelemente des Körpers und eines der bedeutsamsten Blutsalze. Es spielt eine wesentliche Rolle bei der Nerven- und Muskelfunktion sowie der Regulation des Wasser- und Säure-Basen-Haushalts. Im Blut findet sich nur ein winziger Bruchteil des Gesamtkörperkaliums, das meiste Kalium ist in den Zellen.

Normalbereich 

  • Blut: 3,6–5,0 mmol/l
  • 24-Stunden-Sammelurin: 30–100 mmol/24 Std.

Indikation

  • Verlaufskontrolle bei Nierenversagen
  • Kontrolle einer Diuretikabehandlung und bei Verdacht auf Abführmittelmissbrauch
  • Kontrolle des Mineralienverlusts bei Durchfall und Erbrechen
  • Diagnose und Verlaufskontrolle von Störungen des Säure-Basen-Haushalts sowie einer Funktionsstörung der Nebennierenrinde
  • Klärung von Herzrhythmusstörungen
  • Kontrolluntersuchung in der Intensivmedizin sowie bei Infusionstherapie.

Ursachen erhöhter Werte

  • Nierenversagen
  • Azidose, z. B. diabetische Ketoazidose
  • Einnahme/Überdosierung bestimmter Medikamente (v. a. so genannter kaliumsparendes Diuretika, ACE-Hemmer, Digitalis)
  • Morbus Addison (Form der Nebennierenrinden-Unterfunktion)
  • Kaliumfreisetzung durch massiven Zelluntergang, z. B. bei Verletzungen/Operationen, Verbrennungen, Hämolyse (Zerfall von roten Blutkörperchen), Krebstherapie mit Zytostatika.

Ursachen erniedrigter Werte

  • Kaliumverlust bei bestimmten Nierenerkrankungen, Durchfällen oder Erbrechen
  • Einnahme/Überdosierung einiger Medikamente, z. B. Abführmittel, Kortison
  • Exzessiver Verzehr von Lakritze
  • Alkalose
  • Hyperaldosteronismus, Cushing-Syndrom.

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