Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

Haptoglobin (Hp)

Gehen rote Blutkörperchen innerhalb der Blutgefäße zugrunde, so wird der dabei freigesetzte rote Blutfarbstoff sofort von einem in der Leber produzierten Transporteiweiß gebunden, dem Haptoglobin. Das Haptoglobin bringt den roten Blutfarbstoff dann zu Milz, Leber und Knochenmark, wo er zu Bilirubin abgebaut wird. Außerdem zählt Haptoglobin zu den Akute-Phase-Proteinen.

Normalbereich (Blut)

0,2–2 g/l

Indikation

Erkrankungen, die mit einer gesteigerten Hämolyse (Abbau roter Blutkörperchen) einhergehen

Ursachen erhöhter Werte

  • Akute und chronische Entzündungen und Infektionen, Gewebezerfall, bösartige Tumoren
  • Eisenmangelanämie
  • Gallenstauung
  • Nephrotisches Syndrom
  • Hodgkin-Lymphom, Plasmozytom

Ursachen erniedrigter Werte

  • Vermehrter Abbau von roten Blutkörperchen (Hämolyse), z.B. bei Autoimmunvorgängen, Zerstörung der roten Blutkörperchen durch künstliche Herzklappen, Malaria
  • Lebererkrankungen mit verminderter Eiweißproduktion
  • Chronische Darmerkrankungen mit Resorptionsstörungen
  • Angeborener Haptoglobinmangel

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