Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

Fibrinogen

Fibrinogen ist als Gerinnungsfaktor (Faktor) unabdingbare Voraussetzung für eine normale Blutgerinnung. Außerdem ist Fibrinogen an akuten Entzündungs- und Heilungsprozessen beteiligt (Akute-Phase-Protein).

Normalbereich (Blut)

1,5–3,5 g/l (4,4–10,3 mol/l)

Indikation

  • Verdacht auf Gerinnungsstörung, insbesondere Fibrinogenmangel
  • Kontrolle einer Gerinnsel auflösenden Therapie (Lysetherapie)
  • Einschätzung des Arteriosklerose-Risikos (im Rahmen eines entsprechenden Laborchecks).

Ursachen erhöhter Werte

  • Vorübergehend: Entzündungen, Herzinfarkt, Tumoren, Verletzungen aller Art (auch medizinische Eingriffe)
  • Dauerhaft: Wahrscheinlich erblich bedingt (Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen).

Ursachen erniedrigter Werte

  • Leberschäden
  • Krankhafte Aktivierung der Blutgerinnung (Verbrauchskoagulopathie)
  • Gerinnsel auflösende Therapie (Lysetherapie).

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